Freizeit und Unterhaltung
Das Freizeitverhalten sowie Unterhaltungs- und Kulturangebote können die Umwelt negativ beeinflussen. Seien es emissionsintensive Pauschalreisen, neuestes Sportequipment, ein neues Smartphone bei jeder Handyvertragsverlängerung, für das seltene Erden benötigt werden, oder der übermässige Einsatz von Unkrautvernichtern im eigenen Garten.
Umweltbelastung im In- und Ausland
Viele der Produkte und Dienstleistungen, die in diesen Bereichen genutzt werden, wie digitale Inhalte, elektronische Geräte oder Veranstaltungen, werden importiert. Die Produktion dieser Güter verursacht im Ausland hohe CO2-Emissionen, Ressourcenverbrauch und Abfall. Zusätzlich entstehen durch Reisen zu kulturellen Veranstaltungen und Urlauben weitere Umweltbelastungen ausserhalb der Landesgrenzen.
Wie ist die aktuelle Situation?
Im Reisebüro werden Kataloge verteilt, von denen nur wenige Seiten für den eigenen Urlaub relevant sind, der Rest landet oft ungelesen im Müll.
Der Flug verursacht viele Treibhausgase, im Hotel gibt es oft Einwegplastik, Food Waste und unnötigen Wäschewechsel, während Klimaanlagen viel Strom verbrauchen.
Zerschnittene Landschaften durch Hotelanlagen und Probleme bei der Müllbeseitigung sind weitere Faktoren.
In der Schweiz ist die Freizeit mit ca. 40% einer der grössten Verkehrszwecke. Man kann davon ausgehen, dass in Liechtenstein die Situation ähnlich ist, wobei laut einer Umfrage im Rahmen des Mobilitätskonzepts 2030 erhoben wurde, dass in Liechtenstein am ehesten für Freizeitwege auf das Auto verzichtet wird.
Eine einzelne Google-Suche verursacht im Schnitt zwischen 0.2 und 10 g CO2 (abhängig vom Stromverbrauch der Google-Server und des Endgeräts)
Im Schnitt werden täglich 3.5 Mia. Suchanfragen gestellt. Das sind mit 0.2 g CO2 hochrechnet insgesamt 700 Tonnen CO2-Emissionen. Das sind etwa 40% des CO2-Fussabdrucks des gesamten Internets.
Im EU-Raum landeten 2020 rund 4,7 Mio. Tonnen Elektroschrott auf dem Müll und in den Sammelstellen. Das sind über 10 kg pro EU-Bürgerin und Bürger.
Während diese Haustiere ihren Haltern als treue Begleiter dienen und nachweislich zur Reduktion von Stress beitragen, haben sie auch Umweltauswirkungen.
Hunde
Ein 15 kg schwerer Hund verursacht etwa 630 kg CO2-Emissionen pro Jahr.
Es sind etwa 2'660 Hunde registriert.
Katzen
Schätzungen zufolge gibt es etwa 6'000 Katzen. Diese müssen nicht registriert werden.
Eine Katze verursacht etwa 400 kg CO2-Emissionen pro Jahr.
Diese Belastungen resultieren hauptsächlich aus dem fleischhaltigen Futter. Zum Vergleich: Eine Fichte braucht über 40 Jahre, um den Kohlenstoff aus 500 kg CO2 zu binden.
Die Europäische Kommission hat im März 2023 einen Vorschlag für ein «Recht auf Reparatur» angenommen. Damit sollen Reparaturen zukünftig einfacher und günstiger und unnötige Neukäufe vermieden werden
Was sind die Umweltauswirkungen der unserer Freizeitgestaltung?
Hoher Energieverbrauch
Streaming von Videos und Musik erfordert erhebliche Mengen an Energie für Rechenzentren, Übertragungsnetzwerke und Endgeräte.
Herstellung und Verwendung von elektronischen Geräten und Sportgeräten
Online-Gaming
Hohe Emissionen
Verwendung von Suchmaschinen wie Google und Co.
Grossveranstaltungen wie Sportveranstaltungen, Konzerte und Festivals haben einen erheblichen CO2-Fussabdruck aufgrund des hohen Energieverbrauchs und der Anreise der Teilnehmenden
Anreise zur Ausübung von verschiedenen Sportarten
Umweltverschmutzung durch Abfall
Elektroschrott wird dadurch produziert, dass Geräte schnell veralten. Wenn sie unsachgemäss entsorgt werden, führt dies zu wesentlich höheren Belastungen.
Kulturelle Veranstaltungen wie Musikfestivals erzeugen Tonnen von Abfall durch Essensverpackungen, Einwegprodukte und Dekorationen, was zur Umweltverschmutzung beiträgt.
Ressourcenverbrauch
Haustiere, insbesondere Hunde und Katzen, haben einen ökologischen Fussabdruck durch Produktion von fleischbasierten Tiernahrung, Landnutzung und Wasserverbrauch.
Herstellung von Elektrogeräten und Sportausrüstung
Was unternimmt Liechtenstein für eine nachhaltige Freizeitgestaltung?
Liechtensteins Tourismus und die Freizeitangebote in unserem Alpenland sind auch abhängig von einer intakten Umwelt und Natur. Deshalb engagieren sich verschiedene Akteure der Branche für die nachhaltige Entwicklung des Freizeitangebots in Liechtenstein.
Die Produktentwicklung bei Liechtenstein Marketing zielt vermehrt auf nachhaltige Erlebnisse und Angebote ab.
Überregionale E-Bike-Routen entwickelt
Informationstafeln für Radreisende
Buchbare Packages mit Gepäcktransport und Radverleih angeboten
Überarbeitung Liechtensteiner Hauptradroutennetz
Etwa die Hälfte des liechtensteinischen Staatsgebiets ist Gebirge und es gibt 380 km an Tal- und Bergwanderwegen
Die Via Alpina führt neben den anderen sieben Alpenstaaten auch durch Liechtenstein
Im 1909 gegründeten Liechtensteiner Alpenverein kann man sich auch auf Vereinsbasis für die Förderung des Wanderns und Bergsteigens engagieren
Das Bundesamt für Umwelt der Schweiz hat einfache und schnell umsetzbare Tipps und Ideen für die biodiversitätsfördernde und kühlende Garten- und Umgebungsgestaltung in einer Broschüre zusammengestellt.
Es wird auf einheimische und insektenfreundliche Pflanzen gesetzt anstatt Steingärten mit nicht standortgerechten Pflanzen.
Rund 200 Tonnen Pflanzenschutzmittel werden jährlich in der Schweiz in Privatgärten ausgebracht, was etwa 10% des gesamten Verbrauchs entspricht.
Einige dieser Pflanzenschutzmittel sind hochgiftig und stellen eine Gefahr für Pflanzen, Tiere und Menschen - unsere Biodiversität - dar.
Ab spätestens 2027 werden 180 dieser Pflanzenschutzmittel für Hobbygärtner in der Schweiz und in Liechtenstein vom Markt genommen.
Erstaunliche Fakten
Pflanzenschutzmittel töten nicht nur Schädlinge, sondern auch nützliche Insekten.
Heute nutzen rund 5,4 Mia. Menschen das Internet. Die globale digitale Wirtschaft boomt. Laut UNCTAD verbrauchten globale Rechenzentren im Jahr 2022 460 Terawattstunden (TWh), was dem Stromverbrauch von 42 Mio. Haushalten in den USA in einem Jahr entspricht. Diese Zahl soll sich bis 2026 verdoppeln.
Im Jahr 2022 verbrauchten die Rechenzentren und Büros von Google mehr als 21 Mio. m3 Wasser. Neuere Technologien wie generative KI erfordern ebenfalls mehr Trinkwasser, um Server zu kühlen.